
Freiraum für Programmiersprachen
Motivation
In der heutigen Zeit sind umfangreiche Computerkenntnisse für Ingenieure unerlässlich und Programmierkenntnisse werden zunehmend zu einer wichtigen Voraussetzung für eine erfolgreiche Karriere. Deshalb erlernen Studierende im Studiengang Bauingenieurwesen an der Hochschule Karlsruhe (HKA) das Programmieren in VBA. Allerdings gibt es auch andere Programmiersprachen, die für die Studierenden von Bedeutung sein können, aber jeweils nicht in gleichem Umfang gelehrt werden können. Das Ziel des Projekts besteht darin, den Studierenden zusätzliche digitale Selbstlernangebote zur Verfügung zu stellen, mit denen sie – ausgehend von ihren Vorerfahrungen in VBA – weitere Programmiersprachen erlernen können. Jeder Kurs soll eine strukturierte und umfassende Einführung in eine bestimmte Programmiersprache bieten und den Studierenden die Möglichkeit geben, ihre individuellen Lernziele durch selbstgesteuertes Lernen zu erreichen. Besonders wichtig ist dabei, dass die Kurse sinnvoll auf die VBA-Lehrveranstaltung abgestimmt werden, um die bereits erworbenen Kenntnisse der Studierenden systematisch zu berücksichtigen. Auf diese Weise kann ein effektiver lateraler Lerntransfer von VBA zu anderen Programmiersprachen stattfinden und das Erlernen neuer Sprachen erleichtert werden.
Ziele
Das Projekt „FreiraumPS“ soll einen solchen Lerntransfer ermöglichen. Dazu soll die VBA-Lehrveranstaltung weiterentwickelt und durch digitale Zusatzangebote erweitert werden. Dies soll Studierende dabei unterstützen, neben VBA auch andere Programmiersprachen während des Studiums zu erlernen. Dabei sollen folgende Aspekte berücksichtigt werden:
- Die Zusatzangebote sollen auf die VBA-Erfahrungen der Studierenden abgestimmt sein, um das Erlernen anderer Programmiersprachen zu erleichtern. Es geht nicht um zusätzliche Online-Vorlesungen, sondern um Selbstlernangebote, die speziell auf die exemplarisch mit VBA gesammelten Erfahrungen zugeschnitten sind.
- Die Selbstlernkurse sollen flexibel gestaltet sein und die Heterogenität der Studierenden berücksichtigen. Die Studierenden sollen durch selbstgesteuertes Lernen ihre individuellen Lernziele verfolgen können.
- Die Angebote sollen interaktiv gestaltet sein und den Studierenden die Möglichkeit geben, ihre Kenntnisse zu überprüfen und sich untereinander auszutauschen.
Maßnahmen
Es ist geplant, für (mindestens) zwei Programmiersprachen digitale Selbstlernangebote zu entwickeln, insbesondere für MATLAB und Python, die bereits in anderen Lehrkontexten verbreitet sind. Zumindest vorbereitet werden sollen Angebote für C++, R und Java. Für jeden Kurs wird Lernmaterial erstellt, das aus einem Skript sowie Lehrvideos, Übungen und Probeklausuren besteht. Das Lernmaterial soll eine strukturierte und umfassende Einführung in die Programmiersprache bieten sowie die Besonderheiten der jeweiligen Programmiersprachen erläutern.
Um das Lernmaterial vorzubereiten, sollen mehrere Studierende als studentische Hilfskräfte eingestellt werden. Ihre Aufgaben umfassen das Umsetzen der Skripten und Übungen, die Mitwirkung an der Erstellung von Lernvideos sowie die Erstellung möglicher Aufgaben für die Probeklausuren. Darüber hinaus werden sie initial in die Reflexion zur Weiterentwicklung der Lehrveranstaltung eingebunden.
Für die Umsetzung der digitalen Zusatzangebote soll die hochschulzentrale Lernplattform ILIAS verwendet werden. Um sicherzustellen, dass die Studierenden das Lernmaterial effektiv nutzen können, werden klare Anweisungen zur Navigation und zum Zugriff auf die Materialien auf der Plattform bereitgestellt.